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erstellt: 19.06.03
Update: 02.09.2009 Extra-BlattWarnung vor AspartamGerüchte im Internet verbreiten allerlei Unsinn
Bereits seit etlichen Jahren kursieren im Internet Kettenbrief-artige
Gerüchte, die von Gesundheitsrisiken durch den Süßstoff Aspartam warnen.
Angeblich soll dieser im Körper zu giftigen Substanzen abgebaut werden. Ferner wird darin behauptet,
Aspartam könne Krebs, Multiple Sklerose und diverse andere Krankheiten auslösen. Aspartam (NutraSweet®, Canderel®,..) ist anstelle von Zucker in vielen Lebensmitteln enthalten, die als so genannte Light-Produkte angeboten werden. Das reicht von Limonadengetränken über zuckerfreien Kaugummi bis Diät-Schokolade usw. Es ist seit den frühen 1980er Jahren weltweit als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen (E951) und wurde sowohl davor als auch danach in vielen Studien (meist) sorgfältig untersucht. Fakt ist, dass Aspartam aus Eiweißbausteinen
aufgebaut ist und im Körper (und z.B. auch beim Backen) wieder in diese zerfällt. Die drei wesentlichen
Bestandteile, in die Aspartam durch Enzyme und Peptide abgebaut wird, sind die Aminosäuren Phenylalanin
und Asparaginsäure sowie Methanol. Phenylalanin ist nur für Menschen ein Problem, die an der seltenen,
erblichen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie leiden, daher ist auf den Lebensmittelverpackungen
oft ein Warnhinweis aufgedruckt ('enthält eine Phenylalaninquelle'). Beide Aminosäuren sind in diversen
Lebensmitteln wie Fleisch, Obst und Gemüse enthalten - in größeren Mengen, als ein Mensch sie durch den
maßvollen Verzehr so genannter Light-Produkten aufnimmt. Es gibt keinerlei ernstzunehmende medizinische Studien, die einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Aspartam-haltigen Lebensmitteln und Krankheiten wie Krebs oder Multipler Sklerose nachweisen konnten. Gemessen daran ist es geradezu erschreckend, wieviel Unsinn darüber im Internet verbreitet wird. Aber natürlich sind alle Studien, die keine solchen Zusammenhänge gefunden haben, von der Lebensmittelindustrie gekauft - ebenso wie Universitäten, Zulassungsbehörden, Gesundheitsorganisationen usw. ... ;-) Im Ernst: das gibt es natürlich auch - genauso gibt es Studien, die schlicht fehlerhaft durchgeführt und/oder ausgewertet werden (in beiden Geschmacksrichtungen). In diese Kategorie fällt nach Ansicht der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA auch die gern zitierte, so genannte "Bologna-Studie" der Ramazzini-Stiftung an Mäusen. Es gibt aus heutiger Sicht kaum einen vernünftigen Grund, warum ein gesunder Mensch Lebensmittel zu sich nehmen sollte, die als "Light"-Produkte vermarktet werden (Zahngesundheit kann als Beispiel für Ausnahmen dienen). Für Menschen mit bestimmten Stoffwechselstörungen gibt es zweifellos gute Gründe bestimmte Lebensmittel dieser Art (bzw. die darin enthaltenen Süßungsmittel) zu meiden. Die Diskussion alldessen würde allerdings den Rahmen dieser Seite sprengen. Daher nachfolgend einige weiter führende Links (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Weitere Infos:
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