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erstellt: Nov. 2001
Update: 22.08.2018 Extra-Blatt
Kettenbriefe: KnochenmarkspendeEs kursieren mehrere Kettenbriefe, in denen angeblich(!) für einen an Leukämie erkrankten Menschen ein Knochenmarkspender gesucht wird. Insbesondere einer dieser Kettenbriefe kursiert bereits seit November 2000 bis heute nahezu ungebremst. Der Klassiker - seit November 2000 im Umlauf
> Hi Leute,
> ich wende mich an Euch, weil ich ziemlich verzweifelt bin.Ich hoffe, Ihr koennt mir und > meiner Freundin helfen, und lest diesen Brief! Das Problem ist, dass meine Freundin an > Leukaemie erkrankt ist. Es hat sich herausgestellt, dass Sie nur noch wenige Wochen zu > leben hat. ... weiter lesen Er kursiert seitdem mit unterschiedlichem Betreff (auch in Kombinationen), z.B.:
Die hier bekannt gewordenen Kettenbriefe dieser Art haben meist keinen nachvollziehbaren realen Hintergrund. Es wird oft nach Spendern mit einer bestimmten Blutgruppe gesucht. Wer selbst Leukämie (Blutkrebs) hat(te) oder enge Freunde oder Verwandte hat, die betroffen sind, weiß, dass die Blutgruppe für eine Eignung als Spender von Knochenmark (bzw. Blutstammzellen) irrelevant ist. Er/sie würde also so etwas nicht in einen ernst gemeinten Aufruf schreiben. In einigen Fällen ging die ursprüngliche Adresse in der Kette verloren und die eines arglosen Weiterleiters nahm diesen Platz ein. Das ist besonders übel für den/die Betroffene/n, weil nun der Eindruck entsteht, er/sie habe Leukämie und/oder sei Verfasser/in dieses Kettenbriefs. Dies betrifft vor allem Julia S. (PRint Agentur) sowie zwei Angestellte der
Uni-Klinik Regensburg und seit Sommer 2002 auch Heiko S. aus G.
Einige frühe Varianten (Ende 2000/Anfang 2001) der 'Toshiba'-Mails enthalten
auch die Adresse von Simona L. aus München, für die das gleiche gelten dürfte. Die
in etwas neueren Versionen enthaltene Adresse <macgyler(at)gmx.at> existiert nicht (mehr?). Bitte sehen Sie unter allen Umständen davon ab mit Personen Kontakt aufnehmen zu wollen, deren Telefonnummer oder Adresse in diesen Kettenbriefen enthalten sind! Diese Leute werden z.T. seit Monaten oder gar Jahren mit 50 und mehr Anrufen täglich(!) dafür abgestraft, dass sie diesen Kettenbrief weitergeleitet haben. Es reicht... Julia S. (bzw. ihr Arbeitgeber) und die Uni-Klinik Regensburg haben unter den in dem Kettenbrief genannten Telefonnummern Bandansagen geschaltet. Dort gehen noch heute täglich Dutzende von Anrufen ein. Gerade dieses Beispiel illustriert, welche Gefahr Kettenbriefe in sich bergen: August 2018 September/Oktober 2003: Kettenbrief 'Hilfe-Elisabeth' Beim Fall 'Tatyana' (aus dem Jahr 2000) gibt es noch einen anderen Hintergrund: Besagte Dame hat wohl von sich selbst behauptet, sie hätte Leukämie. Andere haben daraufhin diese Kettenbriefaktion gestartet, weil sie ihr helfen wollten. Auch hier gibt es mindestens einen Fall, in dem eine wohlmeinende Weiterleiterin (Petra G. aus Wien) zum Opfer vieler Anfragen wurde, weil die ursprüngliche Absender-Adresse nachträglich entfernt wurde. Bitte verschonen Sie sie mit Anfragen jedweder Art zu diesem Kettenbrief. Eine andere Situation besteht bei dem
Aufruf 'Hilfe für Laura', der in einigen Foren gepostet wurde.
Hier besteht wohl ein realer Hintergrund, allerdings ein tragischer:
Laura ist im Januar 2000 verstorben. Typisierungsaktionen Unabhängig von dem zweifellos ernsten Hintergrund in Fällen, wo wirklich jemand
an Leukämie erkrankt ist, gilt jedoch weiterhin der Grundsatz: Die hier nur stark verkürzt wiedergegebenen Namen von WeiterleiterInnen der Kettenbriefe sind hier zum Teil mit vollem Namen und Adresse bekannt. Diese Informationen werden jedoch zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen auch auf Nachfrage nicht herausgegeben. Punkt. Wenn Sie wirklich an Leukämie erkrankten Menschen helfen wollen, lassen Sie sich bei einer Knochenmarkspenderdatei registrieren. Moderne Typisierungsverfahren kommen ohne Blutabnehmen aus, eine Speichelprobe (Wangenabstrich) genügt (DKMS).
taz Magazin vom 25.02.2006 (Michael Aust):
An der Lebensrettungsmaschine Wie es ist, für einen anonymen Leukämiekranken Stammzellen zu spenden. Und wie, seinen Lebensretter kennen zu lernen Infos zu Knochenmark-/Blutstammzellenspenden:
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