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Kommentarzu Kettenbriefen im Namen von amnesty internationalWas ist da eigentlich los?!Seit einiger Zeit kursieren immer wieder (und immer noch)
Kettenbriefe, die zur Teilnahme an E-Petitionen von amnesty international (ai) aufrufen. Es kann sich daher wohl kaum um offizielle Rundschreiben von ai handeln. Vielmehr werden offenbar im Namen von ai bzw. unter Benutzung des Namens Kettenbriefe in Umlauf gebracht, die der Sache nicht dienlich sind – im Gegenteil. Ich habe schon länger den Eindruck, dass ai keine homogene Organisation mit einer stets klaren und konsistenten Strategie ist, sondern dass nationale Organisationen oder sogar Einzelne in Einzelfällen ihre eigene Schiene fahren. So gibt es bei ai Spanien offensichtlich Menschen, die große Fans von E-Petitionen sind, während mensch bei ai Österreich anscheinend längst verstanden hat, dass das nichts bringt bzw. im Einzelfall sogar kontraproduktiv sein kann. ai Spanien ist jedoch für die Kampagnen wg. der Sharia-Gerichte in Nigeria zuständig. Leider machen die ihre Kampagnen nur auf spanisch – vielleicht ist das aber auch besser so... Ganz ungeachtet dieser Umstände bin ich natürlich dafür,
dass wir ai in der Arbeit für Menschenrechte in Nigeria und anderswo unterstützen – nur eben auf
sinnvolle Weise. Kettenbriefe mit falschen Behauptungen sind da eher schädlich, weil sie den bislang
noch recht guten Ruf der ai urgent actions gefährden. Deshalb müssen diese Kettenbriefe, die den guten Ruf von ai gefährden, gestoppt werden, so gut dies möglich ist. Kettenbriefe sind kein adäquates Medium Denn mehr als 99% aller Kettenbriefe enthalten irgendwelchen Unfug, falsche Behauptungen, dumme Scherze etc. Daher ist das Medium Kettenbrief – an sich naheliegend und 'sexy' – für ernsthafte Zwecke ungeeignet, weil es diskreditiert ist. Wie sollen denn durchschnittlich informierte Mail-EmpfängerInnen das maximal eine Prozent ernsthafter Anliegen erkennen? Eine echte, unverfälschte "ai urgent action" wird mensch in meiner Hoax-Liste nicht finden. Unterstützen Sie ai bei deren wichtiger Arbeit – Frank Ziemann |