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erstellt: 25.05.2004
Update: 11.12.2009 Extra-BlattAusspionieren von ec-Karten-DatenFotos von manipulierten Geldautomaten
In einem Kettenbrief werden Fotos eines manipulierten Geldautomaten
verbreitet. Diese Fotos stammen allerdings aus Brasilien, wie unschwer zu erkennen ist. Denn
Brandesco ist eine brasilianische Bank und die Texte auf den Fotos sind in portugiesischer
Sprache. Der Begleittext zu den Fotos suggeriert in der ältesten hier bekannten Fassung allerdings,
der Geldautomat stünde in der Schweiz und das als Word-Datei verbreitete "Dokument" sei
eine Informationsbroschüre (z.B.) der Credit Suisse. Das ändert allerdings nichts daran, dass diese Methoden auch in Deutschland verbreitet sind - und
dies nicht erst seit gestern. Dabei wird an einem normalen Geldautomaten (Bancomat) ein
zusätzliches Kartenlesegerät (Batterie-betrieben) so montiert, dass es kaum auffällt.
Im Sichtbereich des Eingabefelds, bei diesem Beispiel in einem Broschürenhalter, wird eine Mini-Kamera
angebracht, mit der die Eingabe der PIN (Persönliche Identifikationsnummer)
gefilmt und per Funk an die Täter übermittelt wird, die z.B. in einem Auto in der Nähe sitzen könnten. Die Täter bauen die Geräte meist nach relativ kurzer Zeit wieder ab. Sie beugen so einer Entdeckung vor. Sie übertragen die ausgespähten Daten auf eine Blanko-Karte und gehen dann damit auf Einkaufstour bzw. räumen an Geldautomaten, oft im angrenzenden Ausland, Ihr Konto ab. Tipps: Alle Fotos (als PDF-Datei) Noch ein TrickNeuere Versionen dieser Kettenbriefe berichten zusätzlich von einer zweiten Masche. Dabei soll ein Streifen "VHS-Band" im Eingabeschlitz des Geldautomaten angebracht werden. Dieser soll die EC-Karte festhalten, der Geldautomat könne sie weder lesen noch wieder heraus geben. Ein in der Nähe befindlicher Mittäter soll die Karte dann entwenden, nachdem der Bankkunde weg gegangen ist. Eine solche Methode hätte jedoch den Nachteil, dass sich einer der Täter ständig in der Nähe des Geldautomaten aufhalten müsste, denn es passt immer nur eine Karte hinein. Damit setzt sich der Täter einem recht hohen Risiko aus. Soweit mir bekannt, würde dieser Trick an den moderneren Geldautomaten ohnehin nicht mehr funktionieren, da einfach nicht mehr genug Platz zwischen dem äußeren Schlitz und dem dahinter liegenden (originalen) Kartenlesegerät ist. Veraltete Geldautomaten in manchen Urlaubsländern könnten jedoch manche Tricks der Kartendiebe noch zulassen, die hierzulande nicht mehr klappen.
Die geschilderte Methode scheint eine Variante der altbekannten "Lebanese Loop" zu sein, die bei
veralteten Geräten noch funktionieren mag. Dabei wird die Karte in dem früher recht großzügig bemessenen
Raum zwischen Eingabeschlitz und Lesegerät durch eine Schlaufe (engl. "Loop") zurückgehalten.
Sie kommt nicht bis zum Kartenleser, ist jedoch vollständig verschwunden. Ist der frustrierte Bankkunde
ohne seine Karte abgezogen (etwa um nach hilfreichem Bankpersonal zu suchen), entnimmt einer der Täter
die Vorrichtung mitsamt der Karte. Die PIN erhalten die Täter bei diesen älteren Tricks meist dadurch,
dass sie sich hilfsbereit zeigen, das Opfer zur nochmaligen/mehrmaligen Eingabe der PIN auffordern und
ihm dabei auf die Finger schauen. Weitere Informationen: Polizei-Beratung Herbst 2009: |