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Oktober 2008
Inkasso oder Amtsgericht, Lastschrift oder Abbuchung, Stayfriends oder Usenet, ...
Heute rauscht eine offenbar riesige Welle von Malware-haltigen Spam-Mails durch die Mailboxen. Die Mails
kommen allesamt mit gefälschten Absenderangaben und handeln von vorgeblichen Forderungen, Lastschriften,
Rechnungen, Abbuchungen, Mahnungen und dergleichen mehr (Betreffliste siehe unten). Im Anhang befindet sich stets ein ZIP-Archiv, das entweder
"Anhang" oder "Rechnung" heißt. Darin steckt meist eine Datei namens "Rechnung.scr"
(30 bzw. 40 KB), zum Teil sind auch zwei Dateien namens "Rechnung.txt.lnk" (1,6 KB) und
"zertifikat.ssl" (33 KB) enthalten. Neuere Mail-Varianten kommen mit einem Anhang namens
"Mahnung.zip", der eine 10 KB große "Rechnung.pif" enthält. In jedem Fall handelt es
sich um Malware, um Trojanische Pferde. Sie laden weitere Schädlinge aus dem Internet nach, die Bankdaten ausspionieren sollen.
Mail-Beispiele (Abb.):
Abbuchung |
Schufa |
Stayfriends |
Vattenfall |
eBay, Gravenreuth
Ein Netzwerkwurm geht um
Mit dem gestern bereit gestellten Sicherheits-Update zum außerplanmäßigen Security Bulletin MS08-067
liefert Microsoft einen Patch für den anfälligen Server-Dienst in Windows aus (siehe unten).
Diese Sicherheitslücke wird bereits von einem Wurm namens "Gimmiv" aktiv ausgenutzt. Er
verbreitet sich mit Hilfe speziell präparierter RPC-Pakete, die den Zugang zu ungeschützten Rechnern
öffnen. Die Erkennung durch Antivirus-Programme ist noch lückenhaft, eine Tabelle gibt es bei der PC Welt (s.o.).
Analyse des Wurms und der Sicherheitslücke (engl.)
Kritische Sicherheitslücke in Windows
Microsoft hat für heute Abend (europäischer Zeit) ein Security Bulletin angekündigt. Der reguläre Patch Day
für Oktober war schon in der letzten Woche – es muss also eine schwerwiegende Sicherheitslücke in Windows
existieren, die bereits aktiv für Angriffe ausgenutzt wird. Es soll sich um eine als kritisch eingestufte
Sicherheitslücke handeln, die das Einschleusen und Ausführen von Programm-Code erlaubt. Sie betrifft vor
allem Windows 2000, XP und Server 2003. Für Vista und Windows Server 2008 ist nur die Risikostufe
"hoch" angegeben.
Update:
Das heute veröffentlichte Security Bulletin MS08-067 behandelt eine als kritisch (s.o.) eingestufte
Sicherheitslücke im Windows Server-Dienst. Mit speziell präparierten RPC-Paketen (Remote Procedure Call)
können Angreifer Code einschleusen und ausführen – und dies passiert auch bereits. Sie sollten
daher das von Microsoft bereit gestellte Update umgehend installieren. Ein üblicher ("Firewall"-)
Router verhindert derartige Angriffe aus dem Internet.
→Microsoft Download- und Info-Links |
→Liste von Sicherheits-Updates
Sicherheits-Update für Internet Explorer
Microsoft hat am heutigen Patch Day 11 Security Bulletins veröffentlicht, die insgesamt 20 zum Teil als
kritisch eingestufte Sicherheitslücken behandeln. Betroffen ist unter anderen der Internet Explorer (alle
noch unterstützten Versionen), der ein neues kumulatives Sicherheits-Update erhält. Es beseitigt sechs
bis dahin unbehandelte Schwachstellen. Weitere kritische Sicherheitslücken stecken in Excel und im
SharePoint-Server 2007, im Windows 2000 Server (LDAP) und im Host Integration Server (RPC). Neben
weiteren, überwiegend als wichtig eingestuften Updates hat Microsoft auch eine neue Liste von Killbits für
anfällige ActiveX-Komponenten parat, darunter auch für solche von Drittanbietern. Schon in den nächsten
Tagen dürften die ersten Demo-Exploits auftauchen, die auf die heute behandelten Schwachstellen zielen.
Es ist also zu empfehlen die Updates so schnell wie möglich zu installieren.
→Microsoft Download- und Info-Links |
→Liste von Sicherheits-Updates
Zahlreiche Verbesserungen am Gratis-Paket
Die kostenlose Office-Suite OpenOffice.org (OOo) ist in der neuen Version 3.0 erschienen.
Die Entwickler haben zum Beispiel den Import von Dokumenten verbessert, die mit Microsoft Office erstellt
worden sind. Dazu gehören auch Dokumente aus MS Office 2007. Microsofts Office Open XML wird ebenso
unterstützt wie Version 1.2 des OpenDocument-Formats (ODF). Neu ist auch das Startcenter, das den
Zugriff auf alle wichtigen OOo-Komponenten erleichtern soll. Zahlreiche neue Funktionen und weitere
Verbesserungen empfehlen die quelloffene (Open Source) Software als kostenlose Alternative zu
kommerziellen Office-Paketen. Der Download der deutschen Fassung ist etwa 150 MB groß. Die Download-Server
können zwischenzeitlich überlastet sein, versuchen Sie es dann bei anderen, vertrauenswürdigen Quellen.
Download (Hersteller) | Download (PC-Welt) |
Release Notes